Der digitale Nachlass und wie man ihn regeln kann

Laut Statista.de hatten im Jahr 2022 lediglich 20 Prozent der Deutschen ein aktuelles Testament. Wenn so wenig Menschen festlegen, was nach ihrem Ableben mit ihrem Vermächtnis geschehen soll, wie viele sorgen sich dann wohl um ihren digitalen Nachlass? Insgesamt 40 Prozent der befragten Internetnutzer ab 16 Jahren gaben 2021 an, sich zumindest schon mit dem Thema beschäftigt zu haben. Gehören Sie dazu? Wenn nicht, wird es Zeit. Wir sagen Ihnen, warum das Thema „Digitaler Nachlass“ nicht vernachlässigt werden sollte und wie Sie ihn regeln können.

Was ist der digitale Nachlass?

Ein digitaler Nachlass bezieht sich auf die digitalen Vermögenswerte, Informationen und Konten einer Person, die nach ihrem Tod hinterlassen werden. Dazu gehören:

  1. Online-Konten: Soziale Netzwerke (Facebook, Twitter, Instagram…), E-Mail-Dienste (Gmail, gmx, yahoo..), Online-Banking, Forenmitgliedschaften und andere Webdienste.
  2. Digitale Dateien: Dies kann alles umfassen, von Fotos und Videos über Dokumente und Musik bis hin zu persönlichen Aufzeichnungen.
  3. Online-Speicher: Cloud-Speicherdienste wie Dropbox, Google Drive oder iCloud können digitale Daten enthalten, die Teil des digitalen Nachlasses sind.
  4. Digitale Geräte: Computer, Smartphones, Tablets und andere elektronische Geräte können persönliche Daten und Informationen enthalten.

Was soll nach dem eigenen Tod mit all den Daten passieren und wer soll darauf Zugriff erhalten? Kennen Sie zum Beispiel alle Passwörter Ihres Ehepartners?

Da alle Online-Plattformen unterschiedliche Richtlinien und Verfahren für den Umgang mit den Daten nach dem Tod des Benutzers haben, kann die Verwaltung des digitalen Nachlasses eine komplexe Angelegenheit sein.

Kümmert sich allerdings niemand um diese Daten, bleiben sie im Internet und können schlimmstenfalls Hackern oder Betrügern in die Hände fallen. Daher ist es wichtig, Vorkehrungen zu treffen, um sicherzustellen, dass digitale Vermögenswerte angemessen behandelt werden.

Wie kann man seinen digitalen Nachlass regeln?

Wer seinen digitalen Nachlass regeln möchte, kann beispielsweise wie folgt vorgehen:

  1. Liste der Online-Konten: Erstellen Sie eine umfassende Liste aller relevanten Online-Konten, einschließlich sozialer Netzwerke, E-Mail-Dienste, Online-Banking, Cloud-Speicherdienste und anderer wichtiger Webdienste.
  2. Passwörter und Zugangsdaten: Es ist wichtig, die Passwörter und Zugangsdaten für die genannten Konten sicher zu speichern. Dies kann in Form eines verschlüsselten Dokuments, eines physischen Notizbuchs oder durch die Verwendung von Passwort-Manager-Tools erfolgen.
  3. Bevollmächtigten für digitalen Nachlass: Benennen Sie eine Vertrauensperson oder einen Bevollmächtigten, der im Falle Ihres Todes Zugriff auf Ihre digitalen Konten erhält. Einige Plattformen bieten spezielle Funktionen oder Dienste für die Verwaltung des digitalen Nachlasses an.
  4. Testamentarische Regelungen: Integrieren Sie Anweisungen zum Umgang mit Ihrem digitalen Nachlass in Ihr Testament oder in ein anderes rechtliches Dokument. Klären Sie, wer Zugriff auf welche Informationen haben soll und wie mit Ihren digitalen Vermögenswerten umgegangen werden soll.
  5. Dienste zur digitalen Nachlassverwaltung: Es gibt spezialisierte Dienste und Tools, die bei der Verwaltung des digitalen Nachlasses helfen können. Diese Dienste ermöglichen es Benutzern, im Voraus festzulegen, was mit ihren digitalen Daten passieren soll.

Indem Sie diese Maßnahmen ergreifen, können Sie dazu beitragen, dass Ihr digitaler Nachlass geschützt und auch nach Ihrem Tod im Einklang mit Ihren Wünschen behandelt wird.

Es geht aber auch einfacher! Wie? Mit dem Service von Thiess Bestattungen! Wenn der digitale Nachlass Ihres/Ihrer Angehörigen nicht geregelt ist, unterstützen wir Sie dabei.

Einfache und kostenlose Um- und Abmeldungen über das Thieß-Kundenportal

Unsere Kunden erhalten einen Zugang zu einem Kunden-Center. In diesem finden sie kostenlos Informationen zu allen mit dem Tod, der Trauerfeier und der Beisetzung zusammenhängende Vorgänge und Daten. Dies sind zum Beispiel digitale Gedenkseiten, Traueranzeigen, Bilder der Trauerfeier und Danksagungen. Aber auch wichtige Papiere sind dort einsehbar, zum Beispiel Unterlagen zur Bestattungsvorsorge, die Sterbeurkunde oder Abmeldungen für die Rente und Krankenversicherung, die wir für die Hinterbliebenen vornehmen. Selbst die Mitgliedschaft im Gartenverein oder dem Fitnesstudio kann online über das Portal gekündigt werden.

Der digitale Nachlass kann ebenfalls kostenlos über das Pogramm verwaltet werden. Wenn Hinterbliebene nicht wissen, wo der vestorbene Angehörige online registriert war, können sie einen Suchauftrag schalten. Ein digitaler Nachlassdienst, ein Kooperationspartner des Bundesverbands Deutscher Bestatter, sucht dann im Internet die vorhandenen Online-Einträge und listet diese in unserem Kundenportal auf. Die Kunden können anschließend entscheiden, ob sie den entsprechenden Eintrag - zum Beispiel bei facebook oder Instagram - um- oder abmelden möchten. Somit bleibt ihnen die aufwendige Recherche zu den Online-Einträgen und Mitgliedschaften erspart - etwas, womit sich in Zeiten der Trauer eh kaum jemand auseinandersetzen möchte.

Sie haben Fragen zum Thema? Dann rufen Sie uns gern an,  Telefon 03947 - 33 52.