Wenn plötzlich die Identität fehlt
Als wir von der Polizei den Auftrag erhielten, uns um die beiden Verstorbenen zu kümmern, wussten wir nicht einmal ihre Namen. Keine Ausweise, keine Unterlagen – nur zwei Menschen, die fern der Heimat ums Leben gekommen waren. In solchen Fällen übernimmt die Polizei die ersten Schritte: Sie ermittelt die Identität, informiert die Angehörigen und teilt ihnen mit, in welchem Bestattungsinstitut sich ihre Liebsten befinden.
Der erste Kontakt mit den Angehörigen
Wenn die Angehörigen Bescheid wissen, erfahren sie auch, bei welchem Bestattungsinstitut ihre Liebsten sind. Dann klingelt bei uns das Telefon. Manchmal melden sich auch Versicherungen direkt, um organisatorisch zu unterstützen – das ist allerdings keine Selbstverständlichkeit. Wer ohne Reiseversicherung unterwegs ist, hinterlässt seine Familie mit noch mehr Fragen und Unsicherheiten. Im aktuellen Fall war es zum Glück anders: Die Hinterbliebenen hatten bereits Kontakt mit der Versicherung aufgenommen, sodass wir sofort gemeinsam die nächsten Schritte planen konnten.
Internationale Überführung und der Leichenpass
Eine internationale Überführung erfordert viele formale Schritte. Das wichtigste Dokument ist der Leichenpass – ein mehrsprachiger Ausweis für Verstorbene, der den Transport über Landesgrenzen ermöglicht. Im Landkreis Harz wird er vom Gesundheitsamt ausgestellt. Ohne dieses Dokument darf kein Sarg die Grenze passieren.
Welche Unterlagen außerdem wichtig sind
Neben dem Leichenpass braucht es weitere Nachweise, etwa:
- Ärztliche Todesbescheinigung und Sterbeurkunde
- Bescheinigung über die ordnungsgemäße Einsargung und Einhaltung der Transportvorschriften
- Zweite Leichenschau für die medizinische Unbedenklichkeit
- Eventuell die Freigabe der Staatsanwaltschaft, wenn die Todesumstände unklar sind
All diese Formalitäten wirken bürokratisch, doch sie sind entscheidend, damit Angehörige ihre Liebsten in die Heimat zurückholen können.
Schnelle Hilfe im Landkreis Harz
Wir haben beim Gesundheitsamt Harz zwei Leichenpässe beantragt und die notwendigen Unterlagen organisiert. Dank enger Zusammenarbeit mit den Behörden und der Versicherung konnte die Überführung innerhalb weniger Tage erfolgen – würdevoll, rechtssicher und so schnell wie möglich.
Für die Angehörigen bedeutete das: keine endlose Ungewissheit, sondern die Gewissheit, dass ihre Verstorbenen bald wieder zuhause waren.