Was ist eine Nachthimmelbestattung?

Eine Nachthimmelbestattung ist in Deutschland nicht erlaubt.

In seinem Lied „Feuerwerk“ singt Vincent Weiß: „Lass uns leben wie ein Feuerwerk, Feuerwerk, oh oh. Die ganze Welt kann uns gehör'n, oh oh. Verbrenn'n wie Raketen Stück für Stück. Und leben wie ein Feuerwerk…“ Mit Feuerwerken werden Lebensereignisse gefeiert. Was kaum einer weiß – man kann sich auch damit vom Leben verabschieden. In einigen Ländern ist die sogenannte Nachthimmelbestattung, als besondere Form der Luftbestattung, möglich. Mit Feuerwerk.

Für die Nachthimmelbestattung wird eine Feuerwerksrakete mit der Asche der verstorbenen Person befüllt. Wenn diese in 200 bis 400 Metern Höhe explodiert, verteilt sich die Asche mit einem Farbspektakel in der Luft. Sie wird Teil der Natur.

Es ist eine besondere Art des Abschieds, bunt, mit einem Knall. Erlaubt ist sie in Deutschland aber nicht. Die Asche muss bei uns auf einem dafür vorgesehenen Gelände beigesetzt werden, beispielsweise auf einem Friedhof oder im Begräbnisforst. Auch eine Seebestattung ist erlaubt. Für außergewöhnliche Bestattungsarten, wie der Diamant- oder „Tree of Life“-Bestattung, muss die Asche zunächst ins Ausland überführt und dort verarbeitet werden. Ähnlich ist es bei der Nachthimmelbestattung. Möglich ist sie unter anderem in Tschechien. Die befüllte Rakete wird allerdings nichts wieder nach Deutschland überführt. Sie muss in dem Land abgefeuert werden, in dem eine Nachthimmelbestattung erlaubt ist.

Wie ist der Ablauf?

Die Einäscherung des Leichnams erfolgt in Deutschland. Anschließend wird die Urne ins Ausland überführt und dort in eine Feuerwerksrakete gefüllt, auf Wunsch mit Blütenblättern.

Bevor die Rakete am Abend gestartet wird, findet in der Regel eine Abschiedsfeier statt, bei der auch andere Feuerwerkskörper abgefeuert werden. Oft erfolgt die Nachthimmelbestattung in der Nähe eines Friedhofs. Der Ort der Beisetzung ist nicht immer frei wählbar. Es ist aber möglich, mit dem Anbieter die für Sie bestmögliche Lösung zu finden. Da nicht alle Angehörigen zur Beisetzung ins Ausland reisen können, ist häufig eine zusätzliche Trauerfeier am Heimatort gewünscht.

Was kostet eine Nachthimmelbestattung?

Die Kosten für die Bestattung mittels einer Feuerwerksrakete liegen bei rund 2.000 Euro. Die Höhe der Kosten richtet sich unter anderem nach der Größe der Trauerfeier und des Feuerwerks. Hinzu kommen die üblichen Kosten im Heimatland, zum Beispiel für die Einäscherung und Überführung. Auch Reisekosten entstehen den teilnehmenden Angehörigen. Dafür entfallen langfristige Kosten für Friedhofsgebühren oder die Grabpflege.

Gibt es Alternativen?

Wem der Gedanke gefällt, dass die Asche in der Luft verstreut wird, kann sie alternativ mittels eines Ballons, Helikopters oder Flugzeugs verstreuen lassen. Auch dafür ist eine Reise ins Ausland unabdingbar. Die exklusivste Form der Luftbestattung ist der Transport ins All.

Möglich ist fast jede Art der Bestattung. Es kommt lediglich darauf an, wie viel Aufwand man betreiben möchte und wie viel Geld man zu investieren bereit ist. Wer sich für seine eigene Bestattung eine ungewöhnliche Art der Beisetzung wünscht, sollte dies vorab in einer Bestattungsverfügung festschreiben und diese getrennt vom Testament verwahren. Auch die entsprechenden finanziellen Mittel sollten zur Verfügung stehen.

Sie haben Fragen zu ungewöhnlichen Bestattungsarten oder benötigen Hilfe bei der Umsetzung Ihrer ganz besonderen Wünsche? Sprechen Sie uns an. Wir helfen Ihnen gern.