Warum diese Exkursion für Pflegefachkräfte wichtig ist
Pflegekräfte begleiten Menschen oft in den letzten Lebensphasen – im Krankenhaus, Pflegeheim oder in der ambulanten Pflege. Umso wichtiger ist es, früh zu lernen:
- wie Abläufe nach einem Todesfall aussehen,
- wie Angehörige unterstützt werden können
- und wie ein würdevoller Abschied gestaltet wird.
Bei ihrem Besuch verbringen die Klassen rund vier Stunden bei uns. In dieser Zeit spricht Bestatter Thomas Thieß mit ihnen über Themen wie Bestattungsmöglichkeiten, Totenschau, praktische Hinweise für den Pflegealltag, Bestattungsvorsorge und die Versorgung Verstorbener (Thanatopraxie). Je nach Gruppe stehen zudem ein Besuch im Begräbnisforst oder im Krematorium auf dem Programm.
Offene Fragen – ehrliche Antworten
Ein wichtiger Teil der Exkursion ist der Austausch: Die Auszubildenden dürfen Bestatter Thomas Thieß alles fragen, was sie beschäftigt – fachlich wie persönlich. Nichts ist tabu.
So entsteht ein geschützter Raum, in dem Unsicherheiten angesprochen werden können und Wissen entsteht, das im Pflegealltag Sicherheit gibt.
Einen Sarg bemalen: Gefühle sichtbar machen
Um Berührungsängste weiter abzubauen, dürfen die Gruppen einen Sarg bemalen. Mit Farben, Symbolen und Worten halten sie ihre Gedanken und Gefühle fest.
Der bemalte Sarg wird nicht verkauft und nicht für Bestattungen genutzt, sondern dient ausschließlich der pädagogischen Arbeit und als kreativer Zugang zu einem schweren Thema.
Kooperation für mehr Sicherheit im Umgang mit dem Tod
Die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen, die Pflegefachkräfte im Harz ausbilden, und unserem Bestattungsinstitut zeigt, dass Bildung und Bestattungskultur Hand in Hand gehen können. Die angehenden Pflegefachkräfte gewinnen fachliche Sicherheit und persönliche Stärke, um mit Tod und Trauer professionell und zugleich menschlich umzugehen.

